Zum sechsten mal findet sie schon statt die Route Gourmande in Solothurn. Geführt vom Solothurner Tourismus und den dazu gehörigen Stadtführerinnen geht es für rund drei-ein-halb-Stunden quer durch Solothurn. Dazu gibt es Wein aus Yvorne und leckeres essen von Spitzenköchen aus der Region.
6. Route Gourmande Solothurn
Inhaltsverzeichnis
Die diesjährige Route Gourmande fand am Sonntag dem 27. Mai 2018 statt und hatte insgesamt sieben Durchgänge mit über 200 Personen die durch die Stadt schlenderten. Meine Frau und ich freuten uns schon seit Wochen auf das Event. Sind doch gemeinsame Aktivitäten als Paar eher rar gesät. Da uns im Programm einige sehr gute Weine angepriesen wurden, haben wir uns für die Fahrt mit den ÖVs entschieden.
Unsere Tour – die Route Gourmande durch Solothurn
Hotel de la Couronne
Der Start der diesjährigen Route Gourmande war das Vierstern Hotel de la Couronne. Direkt gegenüber der St. Ursen-Kathedrale in dem – im letzten Jahr neu eröffneten Hotel in mitten in der Stadt Solothurn.
An der ersten Station werden wir gleich von zwei Spitzenköchen bekocht die uns jeweils eine Amouse Bouche serviert haben, natürlich mit entsprechend dazu passendem Wein aus der Region Yvorne.
Martin Elschner (Hotel de la Couronne)
Amouse Bouche eins
Knusprige Herzmilken auf zweierlei Spargeln. Ein einfaches, kleines Amouse Bouche im transparenten Glas. Unten ein Schaut bedeckt mit leicht knackigen Spargeln, den panierten Milken und feinen Kräutern.
Badoux Vins (Murailles Brut Grand Vin Mousseux Suisse)
Eine edle Verbindung von Kraft und Finesse in hellem Zitronengelb. Im Bukett exotische Früchte, kandierte Zitronen, Lindenblüten und Mandeln – geschmeidig die muntere Perlage.
Thomas Witmer (Restaurant Chutz, Langendorf)
Amouse Bouche zwei
Lammzunge mit Petersilie und niedergegarter Schweinebauch. Serviert auf typischen Vorspeisen Löffeln. Rechts die frischen, schmackhaften und sehr lecker gewürzten Kräuter umwickelt von einer Scheibe Schweinebauch.
Auf der linken Seite die gleichen Kräuter abgeschlossen mit einer Lammzunge (von der ich nicht gedacht hätte, dass ich sie ess und gleich die mal zugeschlagen hab).
Artisans Vignerons d‘Yvorne (Yvorne Label Vigne d‘Or «OPTIMUM» Grand Cru 2014)
Frucht und Ausgewogenheit prägen den Auftakt, gefolgt von einer reizvollen Entwicklung, welche die Vielfalt der Frucht betont.
Dem Abgang verleihen mineralische Noten Länge und Harmonie.
Kulturm Muttiturm
Um die Altstadt Solothurn zieht sich noch an einigen Kilometern (sind es wirklich so viele?) die grosse, massive und sehr eindrückliche Stadtmauer. An zwei Ecken mit den extrem Massiven Türmen die früher zur Verteidigung diente.
Im inneren des Muttiturms findet ihr schon länger eine Eventlocation. Sollte ich mal wieder meinen eigenen Geburtstag feiern, könnte ich mir gut vorstellen den Muttiturm als Location zu nutzen.
Daniel Heiserer (Romantik Hotel Castello Seeschloss, Ascona)
Extra angereist aus dem schönen Tessin, genauer gesagt Ascona ist der Daniel Heiserer. Dort hat er unter anderem das Romantik Hotel Castello unter sich. Wenn ihr das nächste Mal ins Tessin geht solltet ihr unbedingt einen Abstecher dahin machen.
In unseren Tessin Ferien, vor etwas mehr als einem Monat, hab ich eine kurze Führung durch das Hotel bekommen, da zu übernachten ist sicherlich der Hammer, so nah an am See direkt an der Hauptpromenade in Ascona.
Das Menü
Gebackene Tessiner Formaggini auf Kräutersalat und fruchtigem Apfel-Balsamico Dressing.
Zu den bedienen gebackenen Tessiner Spezialitäten kann ich selber keine Auskunft geben, aber meiner Frau und den anderen an unserem Tisch hat es sehr geschmeckt. Vor allem in der Kombination mit dem dazu gereichten Wein. Ich stell mir jetzt gerade vor, wie ich einen solchen Teller in Ascona im zweiten Restaurant (vor dem Hotel direkt am See) zu mir nehme. Ja, ich weiss, ich mag das Tessin und muss bald wieder da hin.
Domaine de l‘Ovaille, Frédéric Deladoey (Domaine de l’Ovaille 2017 Yvorne 1er Grand Cru)
Das rassige und zugleich mächtige Bouquet präsentiert Silex- und Feuersteindüfte. Am Gaumen treffen Mineralität, eine beeindruckende Struktur, Butter-, Zitrus- und florale Aromen aufeinander.
Haute Cuisine im Chuchilade
Wenn eure Küche Unterstützung braucht in punkto Hardware für das zubereiten von leckeren Speisen dann solltet ihr unbedingt mal im Chuchilade vorbei schauen. Doch nicht nur Küchenutensilien gibt es da zu kaufen, auch tolle, teilweise ausgefallene Kaffeemaschinen und natürlich die Big Green Eggs-Grill gibt es da zu kaufen.
Etwas weiter hinten und ein paar Treppenstufen weiter nach unten findet ihr im Laden auch eine coole Küche – wie ich sie auch gerne daheim stehen hätte. Da veranstaltet der Daniel Wagmann regelmässig alleine oder mit Spitzenköche dieser Welt Kochkurse auf die Beine.
Einen solchen habe ich im letzten Herbst während des Gustofestivals besucht. Hier im Blog findet ihr dazu einen Beitrag und ein Video.
Werner Schürch (Gasthof Emmenhof, Burgdorf)
Das Menü
Aarehecht Quenelles mit Weissweinsauce vom Chasselas und Seeländer Spargelspitzen.
Mehr als den Satz gibt es nicht zu sagen zu dem Menü. Ein Traum, wie der frische Fisch einem auf der Zunge fast vergangen ist und dazu die leckere Sauce, besten Dank Herr Schürch.
Domaine de la Pierre Latine, Philippe Gex (Clos du Crosex Grillé 2016 Aigle Grand Cru, Cuvées des immortels)
Noten von gerösteten Haselnüssen, weissen Blüten und leichten Honigaromen. Am Gaumen vereinigen sich Finesse und Mineralität. Dieser Chasselas besitzt ein herrliches Lagerungspotential.
Belétage Cherzejeger
Eine Location die ich bis zur Route Gourmande nicht kannte.
Schön zentral in Solothurn gelegen und einfach zu erreichen. Viel Platz, eine offene Küche und somit je nach Veranstaltung mit einem direkten Blick in die Küche.
Guy Wallyn & Johannes Tschopp (Restaurant Schloss Bottmingen)
Zu Gast waren hier im Belétage Cherzejeger der Guy und Johannes vom Märchenschloss in Bottmingen. Ein kleiner Teil von einem coolen Küchen- und Service-TEam aus dem Schloss die ich schon zwei mal beim Trüffel-Event mit Andy Zaugg erleben durfte.
Wie oben die Empfehlung vom Tessin hier eine Empfehlung für Basel und Umgebung. Wenn es euch in den Norden der Schweiz verschlägt, schaut unbedingt mal im Schloss vorbei. Egal ob bei einem Event oder auch im normalen Restaurant Betrieb.
Mein Geheimtipp dazu, verpasst das Dessert nicht, welches der Alain Schmidlin jeweils für die Gäste vom Schloss zubereitet.
Das Menü
Cappelletti mit Champignons auf Erbsen und Faves an Bärlauchschaum.
Nicht nur die Desserts im Schloss Bottmingen sind legendär, auch die Gänge davor. So auch der Gang, welchen ihr hier unterhalb im Bild sehen könnt. Lieber Guy, ich hätte es nicht gedacht doch dank dem Teller bin ich jetzt ein Bärlauch-Fan. Bis war das nicht so mein Gewächs, doch in der Komposition mit den knackigen Erbsen, einfach der Hammer!!
Für mich (glutenfrei) gab es statt der Cappelletti ein Pilz-Risotto das war unglaublich lecker und auch hier stimmte die Kombination einfach total. Merci euch beiden.
Les Celliers du Chablais (Gamay Aigle Chablais AOC 2016)
Purpurviolett schimmernd präsentiert dieser hochwertige Gamay ein Profil von roten, eingelegten Früchten und Kirschen.
Aromen von Tabak und Vanille ergänzen das Bild.
Restaurant Zum alten Stephan
Mit dem Restaurant Zum alten Stephan verbinde ich viele, schöne Momente.
Hier durfte ich schon etliche Events begleiten und hab immer sehr, sehr gutes und liebevoll zubereitetes Essen bekommen.
Für mich – mit meiner Zöliakie – gibts sogar das Cordonbleu in einer glutunfreien Version.
Tamara & Stefan Bader (Restaurant Zum alten Stephan, Solothurn)
Seit Jahresbeginn haben die Tamara und der Stefan Bader die ehemalige Residenz vom Andy Zaugg übernommen und verzaubern da ihre Gäste. Mir gefällt ihre Herzlichkeit, das tolle Service- und Küchen Team und die Freude am Essen und dem Dienst am Gast im alten Stephan besonders gut.
Und ich wiederhole mich nochmals, das Cordonbleu ist sehr zu empfehlen.
Für alle die nach Solothurn reisen, egal ob am Mittag oder am Abend, das Restaurant zum alten Stephan ist die erste Adresse die ihr besuchen solltet.
Das Menü
Black Angus Rindsfiletwürfel «Stroganoff» mit Kartoffelgnocchi und Frühlingsgemüse.
Das Programm zur diesjährigen Route Gourmande war ja doch schon ein paar Wochen online. Ich wollte möglichst unvorbereitet da hin gehen. Doch einen kurzen Blick konnte ich mir dann doch nicht verkneifen. Was mir dabei hängen geblieben ist, war das Stroganoff und darauf hab ich mich dann schlussendlich auch am Meisten gefreut. Schon beim Teller davor im Belétage Cherzejeger hat es mich aus den Socken gehauen, doch beim Teller aus aus Stefans Küche wurde meine Vorfreude vollends befriedigt.
Domaine de la Commune d‘Yvorne (La Mondeuse 2015 Yvorne AOC Chablais)
In der Nase Veilchen, Brombeeren, schwarze Beeren und pfeffrige Noten. Der Gaumen offenbart sich sehr komplex. Dicht und kraftvoll unterstreichen umhüllende Tannine Lakritz und würzige Aromen.
Theater Delly
Mit unseren Kindern kommt man nicht so oft weg. Somit gibt es nicht wirklich viele Theater Besuche die wir durch das Jahr machen können. Deshalb hab ich wohl auch noch nie vom Theater Delly gehört.
Interessanterweise wurde es vor (ich glaube es waren zwei oder drei Jahre) von dem Geigenbauer übernommen wo mein zweite Tochter ihre Geige her hat.
Eine steile und unregelmässige Treppe führt runter in einen Gewölbekeller in dem wir unsere Käseplatte zu uns nahmen. Herzlichen dank nochmals an den jungen Herr an der Treppe der freundlich alle Besucher zur Treppe geführt hatte.
Konrad Misteli (Stadtchäsi, Soledurn)
Das Menü
Tommes fleurette, Greyerzer, Nonnenstolz, Sbrinz.
Käse geht immer und lecker war die Auswahl auch. Ich glaube ich sollte mehr in die Stadtchäsi gehen.
Château Maison Blanche (Château Maison Blanche Grand Cru Yvorne 2004)
Dieser grossartige Chasselas offenbart herrliche mineralische Noten sowie Aromen von Lindenblüten und Feuerstein, wie sie für das aussergewöhnliche Terroir von Yvorne charakteristisch sind.
Kunstmuseum
Von der Ausstellung der früheren Schweizer Kunst haben wir ausser aus dem Augenwinkel nicht viel mit bekommen.
Auch haben wir auf den «Kneippgang» vor dem Museum verzichtet. Doch das beides sollten wir nächstens mal mit unseren Mädels nach holen.
Michael Brüderli (Suteria Solothurn)
Zu guter letzt durfte natürlich auch das Dessert und der Kaffee nicht fehlen.
Serviert wurde der von der Suteria in Solothurn. Die Anlaufstelle in Solothurn, wenn es um das Süsse geht. Neben den drei süssen Speisen wurde auch noch ein Tablar mit «pinker» Schokolade (Ruby-Schoggi). Neben der dunklen- und braunen-Schokolade, sowie der weissen Kakaomasse gibt es jetzt ab sofort auch pinke Schokolade zu kaufen.
Einen lieben Gruss geht ans Team von der Suteria. Auch wenn (wenn auch konsequent aus Sicherheit) keine glutenfreie Speisen vorhanden sind. Die Desserts welche meine Frau und unsere Nachbarn hatten waren wohl sehr lecker, denn die haben nicht lange auf dem Brettchen überlebt.
Das Dessert
Kaffee Gourmandise
Obrist (Doral Passerillé 2016 Yvorne AOC Chablais)
Ein Süsswein, der die Liebhaber entzückt. In der Nase intensiver Rosenduft, untermalt von Zitrusfruchtnoten. Im Gaumen floral mit Mandarine- und Passionsfruchtaromen.
Das Fazit zu der Route Gourmande 2018
Wie immer an solchen Events trifft man Freunde/Bekannte und man lernt auch immer wieder neue Menschen kennen. Bei der diesjährigen Route Gourmande durften wir sogar unsere Nachbarn kennen lernen.
Als wir bei uns vor dem Haus auf den Bus warteten, waren wir nicht alleine, später dann im Hotel de la Couronne durften wir dann feststellen, dass wir uns nicht nur den Bus geteilt hatten. Besten Dank für den tollen Nachmittag an die beiden Pärchen hier aus Etziken, einmal quer über die Strasse. Wir freuen uns, euch bei einer anderen Gelegenheit wieder zu treffen.
Zur diesjährigen Route Gourmande kann ich nur so viel sagen es war wirklich genial. Das Essen hat gestimmt, die Weine waren allesamt sehr lecker und das Wetter hat auch mitgespielt. Gut, wenn ich jetzt etwas negatives anbringen müsste, würde ich mich für das Wetter entscheiden, denn mir war es definitiv zu heiss. Bei der Hitze hat man auch die eine oder andere Umdrehung in den Weinen zu spüren bekommen (zumindest nach der dritten Station entfaltete der gegärte Saft schon ein klein wenig seine Wirkung). Das ist aber wie gesagt jammern auf hohem Niveau und lieber so als das es den ganzen Tag geregnet hat.
Ein grosses Dankeschön an die Weinregion von Yvorne, Andy Zaugg und Boris Walker für die Organisation der ganzen Tour, den ganzen tollen Köchen die uns während den knapp vier Stunden extrem feine Speisen auf den Teller gebracht haben und auch der Tourismus Organisation Solothurn.
Ein wirklich gelungener Event!
Für alle die nicht dabei waren, merkt euch schon mal das Datum: 19. Mai 2019 vor, da geht die Route Gourmande Solothurn in die nächste Runde.
Auch solltet ihr euch den 21. Oktober 2018 schon mal vormerken, den dann findet in Yvorne die originale Route Gourmande statt.
(Bildquelle vom Titelbild: Andy Zaugg Sternekoch – die anderen sind von mir 😀 )